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Verstopfung durch Stress • 5 Tipps, die helfen

Foto: Verstopfung durch Stress • 5 Tipps, die helfen

Verstopfung durch Stress • 5 Tipps, die helfen / Foto © iStock.com, bymuratdeniz

An der Redewendung vom Stress, der "auf den Magen schlägt", ist was Wahres dran. Druck und Sorgen können aber nicht nur den Appetit verderben, sondern auch für Verstopfung sorgen. Warum – und was dann hilft.

Es gibt weitere gebräuchliche Ausdrücke, die Gefühle ganz profan und ganz richtig mit dem Magen in Verbindung bringen. Denken wir nur an die berühmten und wunderbaren "Schmetterlinge im Bauch" beim Verliebtsein oder aber an das drastische "da dreht sich mir der Magen um" bei Schreck und Ekel. Starke Emotionen und nervliche Belastungen spürt man körperlich, gerne auch im Bauch. Und was den Magen in Mitleidenschaft zieht, macht vor dem Darm nicht Halt. Naheliegend also, warum die sehr verbreitete Dauerbelastung Stress eine Ursache für Verstopfung und Bauchschmerzen sein kann.

Sehen wir uns die Zusammenhänge und möglichen Gegenmaßnahmen aber mal genauer an:

Psyche und Darm: Erstaunliche Verbindung

Im Verdauungssystem sitzt unser zweites Gehirn. Klingt vielleicht komisch, ist aber tatsächlich so. Mediziner sprechen vom "Bauchhirn" oder "Darmhirn" und meinen damit das Darmnervensystem, auch enterisches System genannt, das den Verdauungstrakt steuert. Gut 100 Millionen Nervenzellen sind daran beteiligt. Auch von unserem Hirn gebildete Botenstoffe, wie das umgangssprachlich als Glückshormon bezeichnete Serotonin, finden sich hier.

Hinzu kommt, dass unser Gehirn über eine Direktverbindung zum Bauchhirn verfügt, die "Darm-Hirn-Achse". Über die werden automatisch Signale gesendet, ein ständiger Austausch findet statt. Kein Wunder also, dass wir intensive Empfindungen wie große Freude, ständige Überforderung und Sorgen auch im Bauch spüren. Zum Glück bedeutet das im Umkehrschluss nicht, dass wir gegen dadurch verursachte Magen-Darm-Beschwerden nichts tun können.

Stress als Ursache für Verstopfung & Schmerzen

Stress ist heutzutage ein verbreitetes Phänomen, kaum jemand bleibt davon verschont. Weil gerade Mehrfachbelastungen das unangenehme Gefühl auslösen, zu viel zu tun und zu wenig Zeit bzw. Kraft dafür zu haben, sind besonders Frauen betroffen. Denn noch immer liegt die Hauptlast der klassischen Familienarbeit auf ihren Schultern, oft zusätzlich zum herausfordernden beruflichen Alltag. Aber auch Menopause oder akute persönliche Probleme können sich negativ auf ein ohnehin hohes Stresslevel auswirken.

Kein guter Dauerzustand für die allgemeine Gesundheit, auch nicht für die von Magen und Darm. Manche Frauen reagieren mit Durchfall. Andere neigen dazu, bei Stress den Stuhlgang zu unterdrücken – häufig unbewusst. Das wiederum führt nach einiger Zeit zu Verstopfung, oft begleitet von Blähungen und Bauchschmerzen. Beides ist unangenehm und kann das Wohlbefinden nachhaltig beeinträchtigen. Letzteres wollen wir natürlich nicht. Es gibt allerdings weitere Gründe, warum man das Problem am besten zeitnah angeht.

Klappt es nicht mit dem Stuhlgang, bleiben nicht nur Abfallstoffe länger als nötig im Körper. Der Stuhl wird außerdem nach und nach immer fester, was den Toilettengang zum Problem machen kann. Ist die Verstopfung kein Ausnahmefall, sondern stressbedingt langfristig aktuell, kann durch übermäßiges Pressen eine krankhafte Veränderung der Hämorrhoiden gefördert und das Risiko für die Entwicklung eines Hämorrhoidalleidens erhöht werden.

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Was gegen durch Stress verursachte Verstopfung und Bauchschmerzen hilft

Mit diesen fünf Tipps könne sie stressbedingter Verstopfung entgegenwirken:

1. Bewegung: Die hat bei Verstopfung gleich zwei positive Effekte. Zum einen werden durch die körperliche Aktivität die Durchblutung und damit die Darmtätigkeit angeregt. Zum anderen baut man so auch etwas von dem Stress ab, der die Ursache des Problems ist. Letzteres funktioniert besonders gut bei Bewegung an frischer Luft und im Grünen. Dabei muss keine zur Marathonläuferin werden. Eine Stunde mit zügigem Tempo spazieren zu gehen, wäre bereits eine gute Maßnahme.

2. Entspannung: Dass die gegen Stress und damit die Verstopfung hilft, ist logisch. Es hapert meist eher an der Umsetzung. Dabei gibt es viele erprobte Techniken, die sich gut in den Alltag integrieren lassen. Darunter Autogenes Training, Meditation, Qi Gong, Progressive Muskelentspannung ... Für Anfänger empfiehlt sich fast immer ein Einsteigerkurs (gibt es auch online oder per App). Und bitte nicht verzweifeln, wenn sich nach fünf Minuten ausprobieren nicht die völlige Ruhe ausbreitet. Zum einen ist hier wie bei vielem im Leben Übung nötig und zweitens geht es z.B. bei Meditation gar nicht darum, nichts zu denken. Sondern darum, seine Gefühle, den Körper und den Atem für einige Minuten mal ganz bewusst wahrzunehmen, sein zu lassen und den Moment zu spüren. Ohne das übliche In-die-Vergangenheit-Zurückgrübeln oder In-die-Zukunft-Vorplanen, was bei den meisten von uns als Dauerschleife im Hintergrund läuft.

3. Bauchmassage: Noch vor dem Aufstehen entspannt im Bett zurücklehnen und für zehn Minuten mit sanften, kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn über Ihren Bauch streichen. Mmmmh, so eine Massage tut gut und unterstützt dabei auch noch den Weitertransport des Verdauungsbreis im Darm.

4. Pflanzliche Helfer: Kamille, Kümmel, Pfefferminze sind die Heilpflanzen, die sich als Helfer bei Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung, Bauchschmerzen und Blähungen besonders bewährt haben. Als Tee genossen, beruhigen sie Magen und Darm und regen gleichzeitig die Verdauung an. Diese Hilfe aus der Natur kann auch als konzentriertes Öl in Kapselform eingenommen werden. So wird die Verdauung noch schneller unterstützt.

5. Ballaststoffe: Versteht sich, dass eine ausgewogene Ernährung einen positiven Einfluss auf unsere Verdauung hat. Wichtiges Element, wenn Verstopfungsprobleme plagen: Ballaststoffe, die unverdaulichen Bestandteile unserer Nahrung. Sie quellen im Körper auf, sind Nahrung für die Darmbakterien, erhöhen das Volumen des Stuhls und machen ihn weicher, was alles die Verdauung fördert und den Stuhlgang erleichtert. Genügend Ballaststoffe zu sich zu nehmen, ist außerdem nicht schwer: Es hilft zu Beispiel, Brot und Brötchen aus Weißmehl durch Vollkornprodukte zu ersetzen. Gut ist auch die tägliche Einnahme von Floh- oder Chiasamen, die man bestens ins morgendliche Müsli integrieren kann. Weil Ballaststoffe dem Körper Wasser entziehen, sollte man darauf achten, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

Ganzheitlich gegensteuern

Sollten all diese Tipps nicht oder nicht so schnell zum gewünschten Ergebnis führen, kann natürlich auch ein Abführmittel kurzfristig helfen. Allerdings bitte immer in Absprache mit Hausarzt oder -ärztin. Den oder die suchen Sie bitte ohnehin auf, wenn Sie mehrere Tage unter Verstopfung leiden, usätzliche Beschwerden wie Krämpfe auftreten, eine Vorerkrankung besteht oder Sie schon eine höheres Alter erreicht haben. Nicht nur, weil man sicherheitshalber ernstere Ursachen ausschließen sollte. Sondern auch, weil mit professioneller Hilfe den Beschwerden auf den Grund gegangen und ein guter, ganzheitlicher Ansatz gefunden werden kann, um dauerhaft für Besserung und Wohlbefinden zu sorgen.

Für ein Leben mit weniger Stressbelastung und körperlichen Beschwerden lohnt es sich so sehr, Eigeninitiative zu ergreifen und sich helfen zu lassen!