HOME > Auf den Bauch hören

Magen-Darm-Beschwerden • Symptome, Ursachen, Behandlung

Foto: Magen-Darm-Beschwerden • Symptome, Ursachen, Behandlung

Magen-Darm-Beschwerden • Symptome, Ursachen, Behandlung / Foto © iStock.com/m-gucci

Was tun, wenn der Magen gereizt ist und das Verdauungssystem nicht so funktioniert, wie es soll? Am besten erstmal Ursachenforschung betreiben und dann aktiv werden. Wir informieren über die häufigsten Symptome, Ursachen und mögliche Behandlungsansätze.

Magen und Darm sind sensible Organe, die sich aus unterschiedlichsten Gründen mit Beschwerden bemerkbar machen können. Unausgewogene Ernährung, stressiger Alltag und zu wenig Bewegung sind zum Beispiel Faktoren, die sich ungünstig auswirken können. Aber auch wenn die Seele leidet, kann sich das in Form von Magenbeschwerden oder Verdauungsstörungen niederschlagen.

Doch welche Symptome weisen auf was hin? Was kann man selbst tun und wann sollte man eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen?

Typische Magen-Darm-Symptome

Ein Völlegefühl, das nicht verschwinden will. Die Bauchdecke ist angespannt, der Bauch aufgebläht. Es kommen eventuell Verstopfungen hinzu.

Plötzlicher Durchfall, der auftritt, kurz nachdem Sie etwas zu sich genommen haben.

Krämpfe und Bauchdrücken/-stechen sind auch Symptome eines gereizten Magens, oft begleitet von Übelkeit und Sodbrennen.

Wenn Magen und Verdauungstrakt sich auf diese Weise melden, hat das nicht selten mit einer psychischen Belastungssituation zu tun. Natürlich kann auch eine körperliche Erkrankung dahinterstecken, die man mit Arzt oder Ärztin abklären muss. Wann Letzteres anzuraten ist, erfahren Sie im Folgenden.

Häufige Ursachen für Magen-Darm-Beschwerden

Magen und Darm sind empfindlich, reagieren schnell und merkbar, wenn etwas nicht stimmt. Was auch dazu führt, dass man die Symptome als Betroffene*r stark wahrnimmt. Wenn man zu wenig getrunken hat, zu hastig oder zu deftig gegessen wurde oder die Kost zu wenige Ballaststoffe enthielt, kann es schon ein unangenehmes "Feedback" geben. Das sind die häufigsten Ursachen für Magen-Darm-Beschwerden:

Magen-Darm-Grippe

Über Trinkwasser, Nahrung oder durch den Kontakt mit einem bereits erkrankten Menschen kann man sich mit einer Magen-Darm-Grippe infizieren. In der Regel beginnen die Beschwerden plötzlich, ohne große Vorwarnung. Es kommt zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Krämpfen. Schwächegefühl und Schwindel sind bekannte Begleiter, auch Fieber kann auftreten. Das einzig Erfreuliche ist, dass eine Magen-Darm-Grippe meist nicht allzu lange dauert: In der Regel ist sie in zwei bis sechs Tagen überstanden. Der Besuch bei Hausarzt oder -ärztin ist hier auf jeden Fall anzuraten, um einen gefährlicheren Virus auszuschließen. Ganz besonders bei Kindern und Senioren, die allein schon durch den hohen Flüssigkeitsverlust belastet werden.

Reizmagen oder funktionelle Darmbeschwerden

Funktionelle Dyspepsie wird der Reizmagen oder das Reizmagensyndrom in der Fachsprache genannt. Sie äußert sich ebenso wie funktionelle Darmbeschwerden (Störungen ohne erkennbare organische Ursachen) mit Symptomen wie Sodbrennen, Völlegefühl, Blähungen, Übelkeit und Bauchschmerzen, in einem vorzeitigen Sättigungsgefühl oder durch ständiges Aufstoßen. Treten die genannten Symptome nicht nur kurz, sondern langfristig (ca. drei Monate) auf, besteht eine Wahrscheinlichkeit, dass man unter einem Reizmagen oder Reizdarm leidet.

Die Ursache? Ist noch unbekannt. Allerdings gibt es Faktoren, die mit den Reizmagen- oder Reizdarmsyndrom in Verbindung gebracht werden. Dazu zählt die Allergie gegen bestimmte Lebensmittel oder die Unverträglichkeit auf bestimmte Nahrungsmittelbestandteile. Auch mangelnde Bewegung kann möglicherweise ein Faktor sein.

In diesem Fall wird ebenfalls am besten Ärztin oder Arzt konsultiert. Er oder sie fertigt dann ein Blutbild an und nimmt eine Darm- oder Magenspiegelung vor. Der Reizmagen kann medikamentös behandelt werden. Aber auch eine Änderung im Lebensstil - zum Beispiel mehr Bewegung, ausgewogenere Ernährung, Stressreduktion - kann angeraten werden.

Foto - Gute Verdauung in jedem Alter

Gute Verdauung in jedem Alter

Mit zunehmendem Alter sinkt die Leistungsfähigkeit des Magen-Darm-Traktes: Quälende Blähungen, Völlegefühl und Schmerzen sind häufig die Folge. Je ausgeprägter die Beschwerden sind, ...

Mehr erfahren
Anzeige

Stressbedingte Darmbeschwerden

Unser vegetatives Nervensystem steuert wichtige Körperfunktionen wie Atmung und Stoffwechsel. Ein Teil, der Parasympathikus, kurbelt unsere Verdauung an - via Speichelbildung im Mund, Produktion von Magen- und Darmsäften und Aktivierung der Darmbewegung. Stress, vor allem länger anhaltender, wirkt sich negativ auf dieses System aus. Haben wir also damit im Alltag ein Problem, macht sich das auch im Magen-Darm-Trakt bemerkbar.

Ein Grund mehr, öfter auf seinen Bauch zu hören. Denn dieser Ausdruck kommt nicht von ungefähr. Unser Bauch ist nicht nur der Sitz unserer intuitiven Gefühle, er ist auch über eine Vielzahl von Nervensträngen mit unserem Gehirn verbunden. Experten sprechen sogar vom "Bauchhirn". Kein Wunder, dass uns Angst "auf den Magen schlägt" und wir bei Verliebtheit "Schmetterlinge im Bauch" spüren.

Sogar die im Gehirn aktiven Botenstoffe finden sich im Bauch wieder - auch das Glückshormon Serotonin. Während es in unserem Kopf für Wohlgefühl sorgt, steuert es im Bauch Immunsystem und Darmtätigkeit. Wird der Serotoninspiegel durch Dauerstress oder auch Bewegungsmangel gesenkt, wirkt sich das deshalb auch auf unsere Darmtätigkeit aus.

Magen-Darm-Beschwerden behandeln

Eine akute Erkrankung sollte natürlich im ersten Schritt mit dem Gang zu Ärztin oder Arzt ausgeschlossen werden. Ist das geschehen, lohnt es sich über eine Ergänzung oder Alternative zur medikamentösen Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden nachzudenken. Versteht sich von selbst, dass man nach Möglichkeit versuchen sollte, seinen persönlichen Stressfaktor zu reduzieren und/oder mit Entspannungstechniken entgegenzuwirken. Ganz wichtig ist auch die regelmäßige Bewegung. Eine tägliche kleine Spaziergangsroutine kann da schon helfen. Oder man geht auf die Suche nach einem neuen Lieblingssport - Kurse und Angebote gibt es genug und wer sagt, dass gesundes Leben keinen Spaß machen darf? Bewegung regt die Verdauung an und beugt Darmbeschwerden wie Bauchschmerzen, Verstopfung und Blähungen vor.

Ein wichtiger Hebel für Beschwerdefreiheit im Bereich Magen und Darm sind natürlich Essen und Flüssigkeitszufuhr. Also bitte ausreichend Wasser trinken und auf eine ausgewogene Ernährung achten. Bei Letzterem kann ein Esstagebuch helfen, das Aufschluss über nicht so gesunde Gewohnheiten gibt. Inspiration und Tipps für gesunde und leckere Kost gibt es beim Profi in Sachen Ernährungsberatung und in vielfältigster Weise im Internet. Ebenfalls wichtig: Nehmen Sie sich Zeit für Zubereitung und Genuss von Essen - auch das freut den Bauch!

Sie können durch Weglassen bestimmter Lebensmittel wie Fleisch oder Milch über einen längeren Zeitraum auch testen, ob eventuell eine Lebensmittelunverträglichkeit vorliegt. Endgültig lässt sich das am besten mit Fachfrau bzw. Fachmann klären. Magen-Darm-Beschwerden können außerdem eine Nebenwirkung von Medikamenten sein. Dass Alkohol und Nikotin den Verdauungstrakt beeinträchtigen können, sollte ebenfalls berücksichtigt werden.